Dirk Tänzler
“Repräsentation als Performanz Die symbolisch-rituellen Ursprünge
des Politischen im Leviathan des Thomas Hobbes
Anhand einer rezeptionsästhetischen Analyse des Frontispitz in Thomas Hobbes’ Leviathan als dem Idol der modernen politischen Theorie wird die Differenz und das Zusammenspiel von Vertretungsrepräsentation und Identitätsrepräsentation (resp. von Repräsentation als Stellvertretung und Repräsentation als Verkörperung) entfaltet und es wird gezeigt, dass Hobbes’ Text ganz auf das Vertretungs- und Vertragsmodell abhebt, während die Darstellung und die Erzeugung der Einheit des body politique in das Frontispitz verlagert ist. Das Fazit dieser ‚Relektüre’ lautet: Das Bild ist das Medium einer rituellen Vergemeinschaftung und diese die imaginäre Reproduktion der politischen Urszene. Hobbes entwickelt im Leviathan eine mediale Theorie der Repräsentation und damit ein für die Gegenwartsanalyse relevantes Politikmodell. Der Vortrag beruht auf
dem Aufsatz des Autors in dem Sammelband “Die Sinnlichkeit der Macht.
Herrschaft und Repräsentation seit der Frühen Neuzeit”, hg. von Jan
Andres, Alexa Geisthövel, Matthias Schwengelbeck. Frankfurt / |